Kontakt

Winckelmann-Gesellschaft e.V.
mit Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38
D-39576 Stendal
Telefon: (03931) 21 52 26
www.winckelmann-gesellschaft.com

Öffnungszeiten

Di - So: 10 - 17 Uhr

Winckelmann-Museum Stendal

Johann Joachim Winckelmann

Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) gilt als Begründer der modernen Archäologie und Kunstwissenschaft. Der Stendaler Sohn eines Schuhmachers stieg in Rom zum berühmtesten Altertumswissenschaftler seiner Zeit auf. Als Wegbereiter des europäischen Klassizismus beeinflusste seine Sicht auf die Antike weltweit Kunst und Architektur. Auch in der deutschen Literatur war sein Einfluss auf Goethe, Lessing und Herder enorm. Zugleich war er ein Vertreter der deutschen Aufklärung. In seinen Schriften betonte er z.B. den Zusammenhang von Kunst und Freiheit.

Das Winckelmann-Museum in Stendal

Das Museum in der Geburtsstadt Winckelmanns widmet sich dem Leben und Werk des Gelehrten. Es wurde 1955 an der Stelle seines Geburtshauses, der heutigen Winckelmannstraße 36, eröffnet. Innerhalb von gut 60 Jahren wurde das Areal sukzessive durch Einbeziehung anliegender Gebäude und Flächen erweitert, insbesondere seit dem Jahr 2000, als die Winckelmann-Gesellschaft die Trägerschaft des Museums übernommen hat. Die Winckelmann-Gesellschaft geht auf eine kontinuierliche Pflege des Winckelmann-Erbes in seiner Geburtsstadt seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.

Anlässlich der Winckelmann-Jubiläen 2017/2018 erfolgte eine umfassende bauliche Neugestaltung des Museumsquartiers. Ein Neubau entstand, der den Altbauten vorgeblendet ist und diese sinnvoll verbindet. In ihm befindet sich ein modernes Foyer mit Museumsshop und Café-Ecke. In seinem Obergeschoß hat die Bibliothek der Winckelmann-Gesellschaft ihren Sitz. Die Obergeschosse des weitgehend barrierefreien Museums werden durch einen Aufzug erschlossen. 2020 wurde das Außengelände des Museums fertiggestellt. 

Die ständige Ausstellung zu Leben und Werk Winckelmanns bietet neben den zahlreichen hochwertigen Exponaten multimediale Stationen und eigene Kinderangebote. Der Ausstellungsbereich "8000 Jahre Kunst – das Mäzenaten-Museum" zeigt in kleineren Sammlungskabinetten Kunstwerke und Künstlernachlässe quer durch die Kunstgeschichte, die von Mitgliedern der Winckelmann-Gesellschaft dem Haus großzügig gestiftet wurden. Außerdem präsentiert das Museum mehrmals im Jahr Sonderausstellungen, oft mit internationaler Beteiligung. Im Kinder- und Familienmuseum „Unter dem Vulkan“ haben Kinder, Jugendliche und ganze Familien vielfältige Möglichkeiten, die Welt der Antike hautnah zu erleben und quasi nebenbei zu lernen. Hier wird die Zeit des Antiken Roms interaktiv erfahrbar und lebendig. Ein Skulpturenhof lädt als stimmungsvoller Ort zum Schauen und Verweilen ein. Im Winckelmann-Park ermöglicht das mit 15,60m größte begehbare Trojanische Pferd der Welt einen herrlichen Blick über die Stadt. Der Park bietet unter anderem auch ein Hörtheater, eine Spielstraße, ein Labyrinth und das Archäologencamp. Entspannung finden die Besucherinnen und Besucher im Museumsgarten, ausgestattet mit Skulpturen und einem für Veranstaltungen genutzten Götterzelt.

Das Museum ist weitgehend barrierefrei. Die Obergeschosse werden durch einen Fahrstuhl erschlossen. Die Winckelmann-Ausstellung bietet für Blinde und Sehschwache taktile Orientierungspläne, einen Audioguide in deskriptiver Sprache, Tastexponate und Soundstationen. Auf dem Skulpturenhof sprechen zwei antike Figuren, die man zugleich betasten kann. Für Gehörlose steht im Foyer ein Tablet mit einer gebärdensprachlichen Einführung zur Verfügung.

Foto: G. Draschowski